Pandemie und Vertrauen

Beitrag vom 16.02.2023

Die Pandemie hat zu vielerlei Veränderungen und Flexibilitäten geführt, die noch wenige Monate vorher nicht denkbar gewesen wären. Trefflich lässt sich diskutieren, welche Auswirkungen das auf die Produktivität hatte.

Es gibt eine Seite der Sache, die fast ein bisschen verschämt verschwiegen wird. Einerseits erkenne ich bei vielen Führungskräften eine Angst vor Kontrollverlust. Mit mehr oder weniger fadenscheinigen Argumenten wird den Mitarbeitenden nahegelegt, doch bitte wieder ins Präsenzoffice zurückzukehren, Homeoffice als Ausnahme. Das kann sinnvoll sein, ist es aber sicher nicht in allen Fällen.

Auf der anderen Seite sind mir sowohl Fälle bekannt, in denen Mitarbeitende die Arbeitssituation Homeoffice missbrauchen, aber auch „Krankmeldungen“, denen es an wirklicher Erkrankung mangelt.

Beides gefährdet eine moderne Arbeitsform, die besser funktionieren könnte. Es fehlen möglicherweise noch die passenden Controllingformen, und auch in Fragen Ausstattung, Vergütung, Datenschutz gibt es noch viel zu tun.

Mir fehlt darüber hinaus ein wichtiger Faktor in der Diskussion, der in Krisenzeiten existentiell, im Moment aber etwas unmodern ist: das gegenseitige Vertrauen, das notwendig ist, wenn Freiräume und Verantwortungsbewusstsein gedeihlich zusammenkommen sollen.

Wer strategische Vorteile sucht, der könnte die Faktoren Identifikation und Vertrauen aber einmal gezielter in den Blick nehmen.

Autor: Lothar Panten

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