Recht auf Führung!

Teams, die sich selbst leiten und steuern – dieses Thema begegnet mir in letzter Zeit immer häufiger. Ich möchte an dieser Stelle nicht das Pro und Kontra dieses Themas diskutieren. Mich interessiert heute: Handelt es sich hier wirklich um eine ernst zu nehmende Thematik oder haben wir es hier mit einer „angenehmen“ Möglichkeit zu tun, sich aus der Führungsverantwortung zu stehlen?

Diesen etwas ketzerischen Verdacht will ich hier nicht weiter vertiefen. Vor vielen Jahren habe ich einen Artikel mit der Überschrift geschrieben „Das Team hat ein Recht auf Führung“ – und das sehe ich heute auch noch so. Man sollte ihm dieses Recht nicht verweigern.

Kann ein Team eigenständig die eigene Teamdynamik bewältigen? Kann ein Team eigenständig den Unternehmensbeitrag richtig einschätzen? Kann ein Team eigenständig die Zukunftsentwicklung einschätzen? Kann ein Team eigenständig das „Menscheln“ lösen? Kann ein Team eigenständig die persönlichen Karriereambitionen des einzelnen Teammitglieds lösen?

Dies sind viele Fragen und meines Erachtens müssten sie alle mit „Nein“ beantwortet werden. Jedes Team weiß es aus eigener Erfahrung: Eine gute Führungskraft ist Gold wert.

Mein Plädoyer ist daher: Denkt nicht über Modelle führungsloser Teams nach. Denkt viel lieber darüber nach, wie Führung richtig gut funktionieren kann. Da ist die Chance, ein echtes Leistungsteam zu kreieren, um einiges größer.