Die attraktive Führungskraft

Was macht eigentlich eine Führungskraft attraktiv? Mit „attraktiv“ meine ich keineswegs „schön“ oder „hübsch“. Eine Führungskraft ist dann „attraktiv“, wenn die Mitarbeiter gerne für sie arbeiten (bzw. arbeiten würden), Leistung erbringen und bereit sind, sich für sie anzustrengen. Das ist alles andere als selbstverständlich.

Immer dann, wenn ich diese Frage im Rahmen von Coachings oder Führungsseminaren stelle, erhalte ich ähnliche Antworten von den Führungskräften:  „Sachen anhören und verbessern“, „Filterfunktion: Informieren und motivieren“, „Entscheidungen klar, entschieden und nachvollziehbar treffen“, „an Weiterentwicklung der Mitarbeiter interessiert sein“, „fachlich und konzeptionell besser sein“ (das sind Zitate).

Diese Aussagen sind ohne Zweifel richtig, aber sie reichen meines Erachtens nicht.  Es fehlt noch eine emotionale Komponente. Gerne wird gesagt, dass die Beziehung zwischen Führungskraft und Mitarbeiter eine sachliche Beziehung ist, die geprägt ist durch den Arbeitsauftrag – da würden Emotionen keine Rolle spielen. Aber so funktioniert die Psyche von Menschen nicht. Mitarbeiter übertragen ihre Hoffnungen, ihre Ängste, ihre Wünsche, ihre Sorgen auf den Vorgesetzen.

Ein attraktiver Vorgesetzter ist daher jemand, der diese Übertragungen erkennt und annimmt, der sie in eine positive Bahn lenkt. In den Coachings und Trainings haben sich diese Einstellungen eines Vorgesetzten regelmäßig als „attraktiv“ machend ergeben: zupackender Optimismus, erlebbare Authentizität und ein Selbstbewusstsein, das auch die Menschen würdigt.