Disrupt Yourself, schreibt Keese Käse?

Die Bücher von Christoph Keese verkaufen sich gut. In seinem Werk „Disrupt yourself“ berichtet er von eigenen Erfahrungen und dem, was uns erwarten wird in Sachen Digitalisierung. Er hat das nach eigener Aussage alles schon erlebt.

Da steht viel Interessantes drin, auch wenn man sich fragen kann, ob die gemachten Ableitungen und Schlussfolgerungen alle zwingend sind. Meiner Ansicht nach sind sie das nicht immer und unbedingt, müssen sie auch nicht.

Bemerkenswert finde ich, wie die Fragen der Führung und Personalführung behandelt oder besser gesagt hastig nicht behandelt werden. Da geht ihm die Luft aus.

Es sei besonders wichtig, fair und intensiv zu führen und das Vertrauen der Mitarbeiter zu haben. Er lässt die Frage, wie das denn gehen kann, zumindest in diesem Buch unbeantwortet und das trotz der ungeheuren Wucht, mit der Arbeitsplätze aller Wahrscheinlichkeit nach betroffen sind. Auf den Seiten 243-259 wird das Thema Führung angeschnitten. Die allfälligen Lerninhalte sind leider Plattitüden. Für das Buch, dem man ja auch nicht zu viel abverlangen sollte, mag das reichen. Wenn Sie in verantwortlicher Führungsposition tätig sind, reicht es ganz sicher nicht. Führung muss eine zentrale Rolle spielen, wenn disruptive Veränderungen gelingen sollen. Da geht es um die volle Reputation von Unternehmen und Führungskräften, die Identifikation der Mitarbeiter und die Motivation für das Neue.