Vom Mitarbeiter zum Selbstarbeiter

Die meisten Führungskräfte und Manager respektieren heute die Selbständigkeit ihrer Mitarbeiter. Sie überlassen ihnen die übertragenen Aufgaben, halten sich in höflicher Distanz und geben moderates Feedback.

Zugleich leben sie die Einwirkungs- und Ausbreitungsmöglichkeiten ihrer Rolle ziemlich ungehemmt aus. Sie sind die letzte Instanz, sorgen für den eigentlichen Kick, halten das Wesentliche im Blick und  fühlen sich selbst für das gemeinsame Ergebnis verantwortlich.

Diese kultivierte, distanzierte Zusammenarbeit meint das Ideal der Führung zur Eigenständigkeit nicht. Diese faktische Vorherrschaft des Vorgesetzten bei der Wahrnehmung der Aufgaben führt nicht zu einer agilen Organisation.

Die Führungskraft sollte stattdessen die Eigenständigkeit des Mitarbeiters so entwickeln, dass dieser aus eigener Kraft und mit eigenen Ideen die Aufgaben auch dann erfolgreich löst, wenn Anspruchsvolles und Ungewöhnliches vorliegen.

Dazu reicht das gelegentliche Feedback nicht aus. Dazu reicht es auch nicht aus, unterstützend einzugreifen und aus der Position des Überlegenen zu helfen. Vielmehr ist es dazu nötig, aktiv und zielstrebig die Kompetenz des Mitarbeiters zu entwickeln.

Diese Führung zur Eigenständigkeit macht den Mitarbeiter unabhängig von der Anleitung und Kontrolle durch den Chef. Diese Führung zur Eigenständigkeit macht aus Mitarbeitern Selbstarbeiter. Nur mit Selbstarbeitern werden wir agile Organisationen erreichen.

Autor: Franz Arnold